Pressemitteilungen

06.02.2023 - Thomas Winning am Neujahrsempfang

Thomas Winning

Vorsitzender Kreisverband CSU Fürth-Stadt
Anlässlich des Neujahrsempfangs 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir alle freuen uns auf die Rede des Staatsministers.

Gestatten Sie mir dennoch ein paar einleitende Worte.

Wir erlebten in den vergangenen 10 Jahren eine zunehmende und beschleunigende Polarisierung unserer Gesellschaft. Neben der Zunahme an extremistischen Positionen, leidet dabei die Fähigkeit über unterschiedliche Positionen hinweg Kompromisse zu finden. Eine Fähigkeit, die für eine funktionierende Demokratie und resiliente Gesellschaft notwendig ist und gerade in unseren herausfordernden Zeiten gepflegt und ausgebaut werden müsste.

Wir sollten einer zunehmenden Polarisierung entgegentreten. Dazu müssen wir nicht auf Brüssel, Berlin und München blicken.

Möglichkeiten finden wir dazu auch auf kommunaler Ebene genug.

Lassen Sie mich als Beispiel die Umgestaltung der Königstraße nehmen.

Man kann in den aktuellen Plänen einen guten Willen erkennen, aber die angemeldeten Bedenken zeigen doch, dass verschiedene Aspekte nicht oder nur unzureichend berücksichtigt wurden.
Industrie, Handel, Handwerk oder auch die hohe Anzahl an Pendlern in Fürth haben berechtigte Anforderungen an die Mobilität, für die es aktuell noch keine Alternativen gibt.

Dabei wird nicht in Abrede gestellt, dass wir unsere Mobilität überdenken müssen. Die Vorschläge des Wirtschaftsbeirates für alternative Fahrradrouten in der Innenstadt zeigt dies Verständnis deutlich.

Aber sind wir mal ehrlich:
Das Ziel ist doch nicht die Aufteilung einer Straße für drei verschiedene Verkehrsformen, sondern den Menschen geeignete Alternativen anzubieten.

Dabei hat in Fürth bei realitätsnaher Betrachtung nicht das Fahrrad die Hauptrolle, sondern die für eine Großstadt extrem hohe Quote an Pendlern. Wenn man zur Arbeitsstelle in eine benachbarte Kommune muss, dann spielt die Wegzeit die entscheidende Rolle. Außer Acht bleiben dürfen auch nicht die Bedürfnisse älterer oder in der Mobilität eingeschränkter Menschen.

Idiologisch motivierter Zwang kann daher nur zu einer verstärkten sozialen Ungerechtigkeit führen.

Es ist meine feste Überzeugung, dass nur ein besseres Angebot und damit Anreize der Schlüssel für Erfolge ist.

Hier kommen wir wieder zu der Polarisierung zurück.

Es ist wichtig, dass eine Gesellschaft ihre unterschiedlichen Sichtweisen akzeptiert und respektiert. Nur so kann ein anständiger Diskurs stattfinden, in dem alle Meinungen und Bedürfnisse mitbedacht werden – und nicht nur die einer lauten Minderheit.

Es ist nie für gute Vorsätze zu spät, aber ein Neujahrsempfang ist mit Sicherheit ein ausgezeichneter Zeitpunkt.

Mir erscheint, dass das Verständnis für die Position oder die Lebenswirklichkeit des anderen ein guter Vorsatz ist und auch zu einer besseren Lösung für Fürth führen kann.

Denn so wird nicht nur eine breite Unterstützung für Maßnahmen erreicht, sondern gleichzeitig der Zusammenhalt der Gesellschaft gestärkt.

Vielen Dank

rede kreisvorsitzender