Aktuelles aus dem Kreisverband

03.02.2025 - Neujahrsempfang der CSU Fürth Stadt

Neujahrsempfang der Fürther CSU

Günther Felßner:
„Ohne Ernährung ist alles nichts“

Fürth (pmw). Beim Neujahrsempfang der Fürther CSU bezeichnete Günther Felßner die Agrarpolitik als „Mutter aller Politiken“. Der Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, der als einer der Spitzenkandidaten der CSU für die Bundestagswahl auch als künftiger Landwirtschaftsminister im Gespräch ist, nannte seinen Verband eine „Denkfabrik für die gesamte Gesellschaft“.

Felßner sprach von acht Milliarden Menschen auf der Welt, die ernährt werden müssen, wobei nur vier Prozent der Weltoberfläche der Ernährung diene. Er plädierte für nachhaltige Landwirtschaft mit verbesserter Wertschöpfung bei gleichzeitigem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und ohne Verlust von Wohlstand. Anschaulich führte er die zahlreichen Besucher in die „Geheimnisse und Lösungen eines biogenen Kreislaufs“ ein. Dabei gehe es um multifunktionale (kaskadische) Nutzung mit besserer Verwertung von Reststoffen.

„Ohne Ernährung ist alles nichts“, so Felßner, der in einem Vier-Punkte-Programm darstellte, wie die Ernährung in Europa ohne Abhängigkeit von anderen – teils autokratischen – Staaten gesichert werden könne. „Deutschland ist inzwischen Netto-Importeur von Lebensmitteln“. Ferner müsse Energieerzeugung auch als Landwirtschaft verstanden werden und die Produktion abbaubarer biogener Kunststoffe müsse mehr Aufmerksamkeit finden. Günther Felßner: „Wir müssen die Ressourcen Boden, Luft und Wasser dauerhaft schützen“.

Wohlstand der nächsten Generationen nicht verspielen

Nicht nur die Sicherstellung der Ernährung treibe den CSU-Politiker um, er sorge sich um den Mannschafts- und Gemeinschaftsgeist in Deutschland, was er anhand von Parallelen zwischen Sport und Politik aufzeigte. Mit Blick auf die Zukunft meinte Felßner: „Wir müssen Wirtschaft und Landwirtschaft durch Rückbau von Bürokratie entfesseln, und das geht nicht mit Wokeness, sondern nur mit mehr Leistung“. Es sah die Gefahr, dass „mit der Wohlstandbehäbigkeit der letzten zehn bis 15 Jahre der Wohlstand der nächsten Generation verspielt wird“.

CSU-Kreisvorsitzender Christian Wenning hatte eingangs die gesellschaftlichen Gruppen und anwesenden Politiker aller Ebenen und von verschiedenen Parteien begrüßt. Sein besonderer Dank galt den Hilfs- und Blaulichtorganisationen für ihren Einsatz und Gastredner Felßner nannte er „das Gesicht der friedlichen Bauerndemos vom vergangenen Jahr“. Er freute sich auch über die Anwesenheit des früheren Landwirtschaftsministers und Wahlkreisabgeordneten im Deutschen Bundestag, Christian Schmidt, der derzeit als Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina tätig ist.

In den Ausstellungsräumen des Autohauses Feser-Graf stellte Wilhelm Graf nicht nur das Unternehmen mit mehr als dreitausend Mitarbeitern vor, er setzte sich auch kritisch mit den sich zunehmend erschwerenden Rahmenbedingungen für Industrie und Gewerbe auseinander, von den Energiepreisen über Berichtspflichten und das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz bis hin zu starren Arbeitszeitvorgaben: „Deutschland ist zum kranken Mann Europas“ geworden.

„Visionen ohne Floskeln“

Bundestagsabgeordneter Tobias Winkler dankte Felßner unter anderem für seinen Einsatz zur „Versöhnung von Stadt und Land“ und dafür, dass er seine Visionen ohne Floskeln dargestellt habe. Auf die aktuelle politische Diskussion eingehend sagte Winkler, dass „nur mit sachbezogenen Problemlösungen Radikalen der Nährboden entzogen werden und Politik aus der Mitte heraus gestaltet werden kann“. Als Gasgeschenk überreichten Wenning und Winkler dem „vielleicht künftigen Landwirtschaftsminister“ Günther Felßner zwei Zeichnungen des Fürther Karikaturisten Gerhard Fuchs, der früher auch CSU-Kreisvorsitzender war.

Neujahrsempfang 2025 - Foto: Michael Memmel
Neujahrsempfang 2025 - Foto: Michael Memmel
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