Pressemitteilungen

Mittelstandsunion des Kreisverbandes Fürth Stadt und Land:

Bayerischer Sparkassenpräsident Matthias Dießl
bei der Mittelstandsunion Fürth Stadt und Land

„Verliert der Wirtschaftsstandort Deutschland an Attraktivität?"

Auf Einladung des MU-Kreisvorsitzenden Hermann E. Hein konnte Matthias Dießl, Präsident des Sparkassenverbands Bayern, zum aktuellen Thema "Wirtschaft auf Schrumpfkurs, wie attraktiv ist der Wirtschaftsstandort Deutschland…?" als Referent gewonnen werden. Mitglieder sowie Gäste der Mittelstandsunion erhielten einen spannenden Ausblick zur Sicht des Sparkassenverbands Bayern.

Nach dem Sektempfang in den vollbesetzten Räumlichkeiten des Forsthaus Hotels, sind viele aktuelle Themen zur Sprache gekommen. Eine Einführung in den Abend gab es zur Entwicklung der Konjunkturprognosen des IfW für 2024 & 2025, die im laufenden Jahr immer weiter herunterkorrigiert werden mussten. Mittlerweile prognostiziert das IfW eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft für 2024.

Herausforderungen für die Unternehmen

Nicht nur im laufenden, auch im kommenden Jahr wird die deutsche Wirtschaft laut Dießl wohl bestenfalls stagnieren. Hier werde sogar mit einer deutlich schlechteren Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu rechnen sein als bislang angenommen.

Ging man zuletzt von einem Wachstum in Höhe von 1,1 Prozent aus, rechne man nun nur noch mit einem Plus von 0,5 Prozent. Dießl erläuterte, dass fast alle Wirtschaftssektoren derzeit Probleme haben. Am auffälligsten zeige sich das bei Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge. Die Geschäftserwartungen der Hersteller sind abwärtsgerichtet, während die wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland weiterhin hoch ist.

Inlandsbezogen stelle sich für Unternehmen die Frage, ob diese in Deutschland durch die bestehende Bürokratie, den Fachkräftemangel sowie den Energiekosten noch konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen Ländern sind.

KMUs haben aufgrund ihrer Unternehmensgröße meist keine Möglichkeit zur Standortänderung. Bei mittelständischen Unternehmen sei dies bereits öfter eine Überlegung, doch wenn sie einen Standortwechsel vollzogen haben, kehrten sie kaum noch nach Deutschland zurück, so Dießl Großkonzerne dächten bereits seit Jahrzehnten global und führten ihre Niederlassungen weltweit. Hier gäbe es eher Überlegungen, ob ein Wechsel der Zentrale ins Ausland erfolgen solle.

In der sich anschließenden Fragerunde sei weiter zum Ausdruck gekommen, dass die Aufgaben für Unternehmen und Politik durch die Globalisierung komplexer seien und die Parteien die Herausforderungen gemeinsam mit der Wirtschaft lösen müssten.

Nur durch konsequenten Bürokratieabbau, Planungssicherheit durch die Regierung und Verringerung der Energiekosten kann die deutsche Wirtschaft mit ihren Mittelständlern wieder in die Erfolgsspur kommen. Arbeit muss sich wieder lohnen, so Hermann E. Hein.

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